Rudi Schirmer betonte dabei, dass man in der Tourismusschule großen Wert auf Praxisbezug lege. Das zeigt sich nicht nur daran, dass auf dem Lehrplan insgesamt 20 Wochen Praktikum stehen, sondern auch während des Unterrichts. Bisher, so der Schulleiter, sei bei solchen Ausbildungen nur mit Fantasie-Daten gearbeitet worden. Das sei in Kronach anders. Schirmer: "Wir beschreiten da neue Wege, denn wir sind online an normale Datenbanken angeschlossen. So kann man zum Beispiel auch Ereignisse wie den Streik bei der Lufthansa in den Unterricht einbeziehen. Damit holen wir die Realität an die Schule."
Darüber hinaus werden Schüler in den nächsten Monaten bei mehreren Events mitwirken: etwa beim historischen Festbankett, das anlässlich des Cranach-Jahres auf der Kronacher Festung Rosenberg stattfindet. Außerdem, berichtete Schirmer, plane man die Gründung eines Unterstützervereins für die Schule. Nicht nur aus dem Grund, um Geld für die Einrichtung zu beschaffen, sondern man wünsche sich auch Ideen von außerhalb - ganz im Sinne der Praxisnähe.
Auf mehrere Messen hat man in den vergangenen Monaten für die Tourismusschule geworben. Beispielsweise bei der Tourismus-Fachmesse ITB in Berlin. Dort, erzählen Sophie Schütz und Sandra Heinel, seien sie auch auf die Idee gekommen, ein Praktikum in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu absolvieren. Das betreffende Hotel sei ebenfalls mit einem Stand auf der ITB vertreten gewesen - "und wir haben die einfach mal angesprochen". Denn ein derartiges Praktikum passt perfekt in ihre Zukunftsplanungen. Nach ihrer Ausbildung in Kronach wollen die beiden 17-Jährigen nämlich für mindestens ein Jahr beruflich ins Ausland - am liebsten in die USA. "Und vielleicht'', überlegt Sandra Heinel, "könnte ich auch mal drei Monate auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten".